Pilzbefall stellt eine der am meisten unterschätzen Probleme im Taubensport dar. Hefepilze (insbesondere Candida albicans) scheiden extrem giftige Substanzen (Toxine) aus, die vom Organismus aufgenommen werden und den Allgemeinzustand der Tauben sehr verschlechtern können. Den Kontakt der Tauben mit Pilzsporen, die sich z. B. an der Oberfläche des Futters oder in feuchter Umgebung des Taubenschlages befinden, können wir kaum verhindern. Besonders bei geschwächtem Immunsystem oder lang anhaltenden Antibiotikagaben können sich Pilze wie Aspergillus oder Candida sehr stark vermehren. Am meisten verbreitet sind Fälle von Schimmelkulturen im Darmtrakt (wässriger Kot). Man findet sie aber auch im Schnabel, den Atemwegen und den Luftsäcken (Röchelschnupfen).

Jungtierkrankheit

Unsere Erfahrung zeigt, dass beim Auftreten der Jungtierkrankheit nahezu immer Pilze beteiligt sind, die die Darmwand schädigen und manchmal so anschwellen lassen, dass aufgenommenes Wasser nicht mehr im Darm ankommt. Die Tauben sterben dann in kürzester Zeit.

Befund

Stellt der Tierarzt bei verschlechtertem Allgemeinzustand sowie schlechtem und wässrigem Kotbild der Tauben keine bakterielle oder virulente Infektion fest, sind meist Hefepilze dafür verantwortlich, auf die meist nicht untersucht wird. Wird dann blind eine Antibiotikagabe empfohlen, wie dies leider all zu oft geschieht, können die Probleme extrem verschlimmert werden.

Allgemeine Vorbeugung und Behandlung

Eine gute Vorbeugung gegen all zu starkes Pilzwachstum kann schon die wöchentliche Gabe eines Jodpräparates darstellen. Wir empfehlen daher, ganzjährig 1 x wöchentlich Blitz oder ein anderes Jodpräparat zu verabreichen. Zur Behandlung von Pilzerkrankungen steht mit Pro-Statin ein hervorragendes und preiswertes Antimykotikum zur Verfügung, das sehr leicht verträglich ist.

Wir empfehlen nach Antibiotikagaben sowie vor der Alt- und Jungtier-Reise eine 5 bis 7-tägige Kur mit Pro-Statin gegen Hefepilze durchzuführen. Dazu geben Sie einen Teelöffel Pro-Statin zusammen mit 5 g Probac 1000 pro 1 ltr. Wasser oder an 1 kg Futter.